T. Krishnamacharya – der Begründer des modernen Yoga
T. Krishnamacharya – der Begründer des modernen Yoga

T. Krishnamacharya – der Begründer des modernen Yoga

T. Krishnamacharya wurde 1888 geboren und war ein Begründer unseres heutigen Yoga, wie wir es kennen. Das Besondere an ihm war, dass er Yoga auch als individuelles Heilungkonzept verstanden hat. Seine Schüler bekamen demnach unterschiedliche Konzepte und Unterrichtsstunden, je nachdem welche Beschwerden sie hatten. Somit ging er individuell auf die Bedürfnisse seiner Schüler ein, was zur damaligen Zeit noch recht ungewöhnlich war.

Krishnamacharya selbst sprach nur wenig über sein Leben. Er war sehr bescheiden und wollte sich auch nicht in den Vordergrund stellen. Sein Sohn T.K.V. Desikacher hat aber einst ein Buch über seinen Vater geschrieben. Aus diesem habe ich euch einige Fakten zu Krishnamacharya zusammengetragen, die ganz interessant sind:

  • Krishnamacharya unterrichtete im Schlaf

Hintergrund: In seinen 90er Jahren hatte er oft das Gefühl, dass die Zeit drängt. Er hatte ein enormes Wissen angesammelt, das nur er allein besaß und es war sein dringlichster Wunsch, davon so viel wie möglich weiterzugeben. Deshalb konnte er selbst in seinen Träumen nicht vom Unterrichten lassen.

  • Er konnte genaue Angaben über Kapitel und Verse des Mahabharata machen.

Hintergrund: Das ist insoweit erstaunlich, da es sich um eines das umfangreichste Epos der Welt handelt, das mit zweihundertzwanzigtausend Zeilen fast achtmal so lang ist wie Homers Illias und Odyssee zusammen.

  • Er missachtete das Verbot für Frauen Yoga zu praktizieren.

Hintergrund: Das ist ungewöhnlich, da er ein strenger Brahmane war. Er war nämlich der Meinung, dass Yoga für Frauen wichtiger sei als für Männer, nicht zuletzt, weil Yoga die Gesundheit in der Schwangerschaft verbessert und bei der Geburt eines gesunden Kindes hilft. Auch hielt er Frauen für die zuverlässigeren Bewahrerinnen und Vermittlerinnen der yogischen Lehre.

  • T. Krishnamacharya hätte sich selbst nie als Yogi oder Guru bezeichnet.

Hintergrund: Er strebte selbst nie nach persönlichem Ruhm und lehnte es kategorisch ab, anders als mit Professor T. Krishnamacharya angeredet zu werden. „Wenn sich jemand selbst Guru nennt, ist er keiner“, behauptete er. Auch wer sich selbst als Yogi bezeichnete, war in seinen Augen keiner.

  • Er stammt von Nathamuni ab

Hintergrund: Krishnamacharya selbst konnte seine Abstammung auf Nathamuni zurückverfolgen. Er war einer der größten Yogis in der Geschichte und lebte etwa tausend Jahre.

  • Mit noch nicht einmal 5 Jahren bekam er von seinem Vater Unterricht in Sanskrit, obwohl man diese Sprache üblicherweise nicht sprach in seinem zu Hause.
  • T. Krishnamacharya konnte seinen Herzschlag, seinen Puls und seinen Atem zum Stillstand bringen.
  • Er lehnte das traditionsreiche Kastensystem ab

Hintergrund: Laut Krishnamacharya gibt es nur zwei Kasten und das sind Männer und Frauen.

  • Krishnamacharya war einst Bettler und ernährte sich ein Jahr lang von Fladenbrot

Hintergrund: 1914, als er in Benares studierte, bekam er keine Unterstützung von seiner Familie. Also bestritt er seinen Lebensunterhalt als Bettler. Dabei hielt er sich an die Regeln für religiöse Bettler, das heißt, er durfte nicht mehr als sieben Haushalte aufsuchen und jedem musste er ein Gebet offerieren als Gegenleistung für Weizenmehl und Wasser für Fladen. Aus solchen bestand seine Ernährung für fast ein Jahr.

  • Krishnamacharya kannte 3000 Asanas.

Hintergrund: Sein Guru Sri Ramamohan Brahmachari, bei dem er sieben Jahre lang Unterricht nahm, kannte sogar rund 7000 Asanas. Nach mehr als dreißig Jahren Studium beherrscht Krishnamacharyas Sohn T.K.V. Desikacher gerade einmal.

  • Unter den Gelehrten in Indien herrschte damals eine mörderische Konkurrenz.

Hintergrund: Die Gelehrten wetteifernten um Positionen, die einen hohen Status und finanzielle Sicherheit versprachen. So trug es sich zu, dass T. Krishnamacharya einmal fast vergiftet wurde und dass er eines Tages ein Telegramm erhielt, in dem stand „Mutter verstorben“. Im Normalfall hätte er sofort abreisen müssen. Er hatte jedoch eine wichtige Prüfung vor sich und beendete diese auch. Es stellte sich heraus, dass das Telegramm gefälscht war.

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