Wir sind mit unserem Yogapfad schon fast am Ende angekommen. Nach einer längeren Pause melde ich mich endlich mit den restlichen Beiträgen zu Wort 🙂 Sechs Stufen haben wir uns jetzt schon gemeinsam angeschaut und es wird immer feiner, denn die vorletzte Stufe ist die Stufe des Dhyana. Übersetzt heißt dieses Wort Meditation und fließt schon fast in den letzten Punkt mit ein.
Um hinter die Bedeutung zu kommen müssen wir uns erst einmal anschauen was Meditation genau ist. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass man sich bei der Meditation konzentriert und den Blick nach innen richtet. Das außen soll nicht mehr zählen und hat in der Meditation keine große Bedeutung. Meditation befreit den gesamten Geist und lässt erkennen, dass Gedanken eben nur Gedanken sind und das es etwas höheres gibt.
Zudem kann man über diese Übung lernen gelassener mit den eigenen Problemen und Schwierigkeiten des Lebens umzugehen. Meditation ist wie eine Art Medizin, die am Ursprung eines Problems ansetzt und es heilt. Der Blick für vieles wird klarer. Egal welche Antwort DU im Leben suchst… Eins ist klar – die Antwort findet sich nur in der Stille. Das laute Außen wird uns niemals die Antworten auf all unsere Fragen bieten, weil alles so überlagert ist. Ein ausgeglichener, ruhiger und friedlicher Geist sind das Nebenprodukt dieser Praxis.
Wie meditiere ich richtig?
Es gibt viele Möglichkeiten sich der Meditation hinzugeben. Für Anfänger empfehle ich zunächst immer eine geführte Meditation. Diese kann sich auf einen bestimmten Aspekt konzentrieren, z.B. Liebe spüren, Freude spüren, auf den Körper achten. Es gibt unzählige wirklich gut geführte Meditationen. Wichtig ist nur, dass du selbst damit in Resonanz gehen kannst. Wenn du mit dem gesprochenen nichts anfangen kannst, wird es für dich auch nicht möglich sein sich der Meditation voll und ganz hinzugeben.
Weitere Möglichkeiten bestehen darin, sich auf etwas während der Meditation zu konzentrieren. Dazu schult man dann auch sein Konzentrationsvermögen. Du kannst dich dazu einfach aufrecht hinsetzen (Schneidersitz, an eine Stuhlkante) und dir eine Kerze anzünden. Dann kannst du anfangen dich auf das Flackern der Flamme zu konzentrieren. Es ist interessant zu sehen, wie sich die Flamme womöglich verändert und immer wieder neu erscheint. Du kannst dich aber auch auf einen bestimmten Atemrhythmus konzentrieren und die Meditation mit einer Atemübung paaren. Dazu eignet sich z.B. auch die Buteyko Methode.
Im Zen Buddhismus gibt es aber auch eine Meditationsart die sich Zazen nennt. Bei der starrt man über länger Zeit eine weiße Wand an. Ganz klassisch kannst du dich aber auch hinsetzen auf ein bequemes Kissen oder an eine Stuhlkante und dann einfach deine Augen schließen. Schau was zu dir kommt. Welche Gedanken kommen? Was treibt dich gerade um? Wichtig ist nur, dass du dich nicht in Gedanken verfängst und anfängst zu Grübeln. Egal welcher Gedanke aufkommen mag, lerne ihn auch wieder gehen und lassen. Lama Gendün Rinpoche sagte einst: „Wenn Meditation ein Zustand ohne Gedanken wäre, dann würde ein Tisch besser meditieren als ein Mensch.“
Also probiere dich ruhig aus. Lerne wie du selbst tickst und was dir gut tut. Und wenn du mit einer Methode nicht in Resonanz gehen kannst, ist das auch völlig in Ordnung! Sorge gut für dich und lasse es dir gut gehen 🙂