Yamas – Der Umgang mit der Umwelt
Yamas – Der Umgang mit der Umwelt

Yamas – Der Umgang mit der Umwelt

Nachdem ich in meinem letzten Blogbeitrag einen kurzen Überblick über den achtgliedrigen Pfad gegeben habe, tauchen wir heute tiefer in die Materie ein. Denn auch in den einzelnen Stufen versteckt sich mehr als man zunächst vermutet. Es ist nicht nur die Frage: „Wie gehe ich mit der Umwelt um?“. Das würde viel Spielraum für Interpretationen lassen.

Daher sind die Yamas noch untergliedert und zwar in Ahimsa, Sathya, Brahmacarya, Aparigraha, Asteya. Die Einzelnen Bereiche werde ich dir jetzt näherbringen.

Ahimsa – Ahimsa ist ebenfalls Sanskrit (Altindisch) und bedeutet so viel wie „Nicht-Gewalt“. Es geht hier also um Gewaltlosigkeit. Das betrifft aber nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch alle anderen Arten von Gewalt wie verbale, geistige und seelische Gewalt. Ein Yogi beleidigt daher i.d.R. niemals einen anderen Menschen, da dies Gewalt bedeuten würde. Allein auf Gewalt zu verzichten heißt, dass man Yoga ausübt.

Sathya – Heißt so viel wie Wahrhaftigkeit. Damit ist gemeint, dass man immer authentisch und ehrlich sein soll. Versuche nicht jemand anderes zu sein und versuche auch nicht anderen Ansprüchen zu genügen. Du bist einzigartig! Erkenne das und lebe deine Wahrhaftigkeit und sage die Wahrheit. Es gibt jedoch eine Regel: Sage die Wahrheit immer dann, wenn sie positives bringt. Schweige, wenn sie negative Folgen hat. Das macht die Sichtweise einzigartiger. Denn im Endeffekt kommt es auf die Situation an, in der man gerade steckt und manchmal ist es tatsächlich besser zu schweigen, bevor man großes Unheil anrichtet.

Brahmacarya – Brahma bedeutet im Sanskrit das Wesentliche – „car“ bedeutet bewegen. Es ist also die Bewegung auf das Wesentliche hin. Man übersetzt es auch oft als sexuelle Enthaltsamkeit, aber es geht vielmehr darum sich nicht im sexuellen zu verlieren. Es muss ein ausgeglichenes Verhältnis im Leben existieren. Die Konzentration nur auf das Sexuelle lässt den Blick verklären und andere wichtige Dinge geraten aus dem Fokus.

Aparigraha – Ein Yogi soll keine Geschenke annehmen. Tatsächlich ist das vermutlich auch eine der schwierigeren Punkte, denn wir machen einem anderen Menschen ja ein Geschenk oder bekommen eins, weil wir oder jemand anderes eine Freude machen möchte. Meiner Ansicht nach muss man es hier nicht zu streng nehmen. Der yogische Glaube ist nicht unbedingt dogmatisch. Dennoch sollte man nachdenken, bevor man sich etwas wünscht oder es annimmt. Brauchst du es wirklich? Wie nützt es dir? Es existiert im Yoga nämlich auch der Grundsatz, dass alle Dinge, die man im Leben angesammelt hat, im nächsten Leben fehlen werden. So be careful! 😊

Asteya – Ein bekannter Grundsatz, der auch im Christentum existiert: Nicht stehlen. Das heißt in diesem Fall aber auch, dass man keine Dinge annehmen soll, ohne dafür etwas zu geben und weitergedacht betrifft das nicht nur materielle Dinge, sondern auch geistiges Eigentum. Bereichere dich nicht an den Gedanken anderer und gebe sie als deine aus.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag einen ersten tieferen Einblick in die yogische Philosophie geben. Hier wird nun auch klar, dass Yoga nicht nur eine körperliche Übungsreihe ist. Jedes Mal, wenn du zum Beispiel einen der obigen Punkte in deinem Alltag umsetzt, praktizierst du Yoga.

Du findest das Thema spannend? Dann bleibe dran. Nächste Woche gibt es einen weiteren Beitrag. Ich freue mich auf dich!

Namasté

Ein Kommentar

  1. Pingback: Niyamas - Der Umgang mit dir selbst und der Umwelt - Shreya Marga

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