Asana – Die körperlichen Übungen
Asana – Die körperlichen Übungen

Asana – Die körperlichen Übungen

Heute widmen wir uns dem dritten Punkt des achtglidrigen Pfades. Im Fokus stehen dabei die Asanas, auch Körperübungen genannt. Asana heißt übersetzt „Sitz“ und so werden die Yogastellungen bezeichnet, die den Yogi darauf vorbereiten lange zu sitzen für die Meditation. Genau das ist der Teil des Yoga den man in der westlichen Welt am meisten mit Yoga verbindet. Manche sogar auschießlich. Erst wenn jemand anfängt Asana zu praktizieren wird ihm klar, dass dahinter noch viel mehr steckt. Auch mir ging es so. Zu Beginn dachte ich nur an die Verrenkungen und Dehnungen und nicht daran, dass Yoga eine ganze Philosophie sein könnte.

Das Vinyasa Yoga fußt dabei auf den Yogasutren von Patanjali. In seinen Texten finden sich daher genaue Anweisungen, wie die Asanas sein sollen. Es verwundert daher wenig, dass die Definition, die jetzt gleich folgt, aus seiner Feder stammt.

Wichtig ist zunächst folgendes:

Sthira sukham asanam

Die Asana sollte Stabilität und Wohlbefinden/Leichtigkeit verbinden mit der Vergegenwärtigung des Unendlichen (Yoga Sutra, 2.46)

Dieser Vers beschreibt jetzt schon sehr gut, dass es eben nicht darauf ankommt besonders beweglich oder dehnbar zu sein. Jeder sollte eine Asana so ausführen, dass man sich wohl fühlt. Dabei sollte immer bedacht werden, dass das Ego außen vor sein sollte. Ich sage meinen Schülern oft, wenn sie zur Tür herein kommen, bleibt das Ego draußen.

Zu diesem ersten Vers gibt es noch weitere Grundprinzipien. Sie befinden sich ebenfalls im Yoga Sutra Kapitel 2, Verse 46-48.

Die Haltung sollte gleichzeitig fest und angenehm sein („sthira“ und „sukha“), Mühelosigkeit und Entstpanntheit in der Endposition mit Vergegenwärtigung des Unendlichen. Es sollten Verspannungen vermieden werden – Loslassgefühl.

Die verschiedenen Asana Arten

Es kann grob zwischen drei verschiedenen Asana Arten unterschieden werden:

  • Meditative Asanas: Lotus, halber Lotus, aufrechter Sitz, Stocksitz
  • Entspannte Asanas: Shavasana, Lotus
  • Korrektive Asanas: Vor- und Rückbeugen, Seitbeugen, Rotationen, Dehnungen, Umkehrhaltungen, Balancen

Wirkungen der Asana

Neben diesen Asana Arten haben die Körperübungen auch verschiedene Auswirkungen, sowohl körperlich, energetisch, geistig, emotional und seelisch.

  • Körperlich: Sie machen den Körper geschmeidiger und beweglicher. Sie stärken die Muskulatur im Kraftausdauerbereich und Blockaden und Verspannungen können gelöst werden. Der Körper wird so mit mehr Energie versorgt und einzelne Organe können angeregt und entgiftet werden.
  • Energetisch: Durch den erhöhten Fluss von Prana (Lebensenergie) und die Reinigung der Nadis wird die Aura gestärkt, die Chakren gereinigt und harmonisiert.
  • Geistig: Durch die starke Konzentration kann der Geist loslassen und entspannen und gelangt so auch in einen meditativen Zustand.
  • Emotional: Auch emotionale Blockaden, die sich körperlich festsetzen können gelöst werden.
  • Seelisch: Der Praktizierende lernt seinen Körper und Geist besser kennen und entwickelt so ein neues Bewusstsein für sich selbst. So gelangt man immer mehr in die Loslösung von Körper, Geist und Seele (heilige Dreifaltigkeit).

Und? Hättest du gedacht, dass hinter den körperlichen Übungen (Asanas) so viel Wissen und Hintergrund steckt? Yoga ist vielfältig und die mindestens 5000 jährige Tradition hat einiges an (Praxis)Wissen angesammelt. Nächste Woche wird es dann etwas feiner, wenn wir uns dem Thema Pranayama widmen.

Bis dahin – sei gut zu dir selbst 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner