Pranayama – die Kunst des Atmens
Pranayama – die Kunst des Atmens

Pranayama – die Kunst des Atmens

Letzte Woche habt ihr erfahren was entscheidend bei Asanas, also den körperlichen Übungen, im Yoga ist. Das ganze wird jetzt noch etwas subtiler, denn wir beschäftigen uns dieses mal mit dem Atem. Jetzt denkt wahrscheinlich der ein oder andere: Der Atem? Ich atme doch jeden Tag. Das funktioniert doch von alleine. Da muss ich euch leider enttäuschen. Denn das richtige Atmen geht leider NICHT von alleine und das falsche Atmen ist heutzutage schon zu einer Volkskrankheit geworden, die unzählige Krankheiten mit sich zieht.

Zunächst aber einmal zur Definition von Pranayama – Das Wort setzt sich zusammen aus PRANA und AYAMA. Prana steht für die Lebensenergie (haben wir bereits im Blogbeitrag über Prana behandelt). AYAMA bedeutet Verlängerung und Ausdehnung. Damit zeigt sich schon der Kern des Pranayama. Der Atem soll verlängert und ausgedehnt werden, weil viele Menschen heutzutage viel zu kurz und schnell atmen. Hinzu kommt eine ungesunde Mundatmung oder eine Atmung die hauptsächlich in der Brust liegt. Durch Pranayama Übungen soll der Fluss des Prana (Lebensenergie) also im Körper gelenkt und erhöht werden. Je länger man Pranayama praktiziert, desto länger wird ein Atemzug. Es gibt Yogis die tatsächlich nur einmal pro Minute atmen.

Um diese Ziele zu erreichen gibt es viele Übungen im Pranayama mit den unterschiedlichsten Auswirkungen. Die Brahmari Atmung (auch Bienenatmung genannt) wirkt beruhigend auf den Geist und lässt den Stresspegel sinken durch das summende Geräusch bei der Ausatmung. Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch Übungen, die anregen und den Blutdruck ankurbeln, wie die Kapalabhati Atmung, bei der in der Ausmatung der Atem stoßweise ausgeatmet wird. Pranayama umfasst aber noch so viel mehr und setzt auch voraus, dass man sich mit der Atmung beschäftigt.

Ich möchte hierzu einmal auf die heutigen Atemweisen zurückkommen. Ja, es ist eine Tatsache, dass wir in unserer heutigen, schnelllebigen Gesellschaft einfach falsch atmen und das macht uns krank. Der Fokus liegt viel zu sehr auf dem Äußeren und was um uns herum ist. Wir haben vergessen nach innen zu uns zu blicken und gut für uns selbst zu sorgen. Das fängt mit dem richtigen Atmen an. Viele Menschen, darunter auch manchmal ich, atmen durch den Mund – ob beim Sprechen, Gähnen oder Singen – der Atem fließt durch den Mund. Eine Atemweise, die absolut ungesund ist. Der Mund ist zum reden und schmecken da und nicht zum atmen. Hintergrund ist, dass wir durch die Mundatmung alles um uns herum ungefiltert aufnehmen. Dazu zählen nämlich auch Schadstoffe, Bakterien und Viren (auch Coronaviren). Atmen wir aber durch die Nase, die auch zum atmen gedacht ist, wird die Aufnahme von Schadstoffen zum großen Teil minimiert. Das liegt u.a. an unseren Nasenhärchen, die die eingesaugte Luft filtern und an den Nasenmuscheln, die ebenfalls noch eine filternde Funktion haben.

Ein weiterer Asprekt heutzutage ist, dass wir viel zu schnell atmen und eine Brustatmung bevorzugen. Das hat u.a. auch zur Folge, dass unsere Verdauung träger wird. Das kommt dir seltsam vor? Ist aber so, denn durch eine tiefe Bauchatmung werden die unteren Bauchorgane sanft massiert und die Verdauung damit angeregt.

Die Beispiele, dich ich dir jetzt genannt haben, sind nur einige wenige. Das ganze Feld der Atmung und des Pranayama umfasst so viel mehr Wissen. Es ist unmöglich, dies in einen Blogbeitrag zu packen. Aber ich möchte dich ein wenig für dieses Thema sensibilisieren. Ich finde, es wird zu wenig darauf geachtet, was auch am Unwissen liegt. Und vielleicht bringt dich dieser Beitrag dazu, dass du in Zukunft ein bisschen mehr darauf achtest wie du atmest oder beschäftigst dich ein bisschen mehr mit diesem Thema.

Bis dahin – sei gut zu dir selbst und sorge gut für dich 🙂

Namasté

Ein Kommentar

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